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OTTER-ZENTRUM

Haustier Otterhund

Steckbrief

Der aus England stammende „Otterhound“ wurde über 700 Jahre lang speziell zur Jagd auf den Fischotter gezüchtet. Das bedeutet aber nicht, dass ihm ein Jagdtrieb auf den Otter angeboren ist, vielmehr wurden ihm Eigenschaften angezüchtet, die ihn für die Otterjagd besonders aus­zeich­nen.

Lange Zeit lebten diese speziellen Hunde auch im OTTER-ZENTRUM. 2023 wurde der letzte abgegeben, so dass das diese seltene Haustierrasse nicht mehr bei uns "live" zu beobachten ist. In dem Gehege werden jedoch weiterhin zu den gewohnten Uhrzeiten kurzweilige Informationen rund um den Otterhund weitergegeben, bevor es dann weiter zur Schaufütterung bei den Baummardern geht.

Aussehen

Seine äußere Erscheinung ist der eines Bluthundes sehr ähnlich. Von ihm hat er die hängenden Augenlider und Lefzen, die langen Ohren, den schlurfenden Gang, die tiefe Stimme und vor allen Dingen eine her­vor­ra­gende Nase, mit der er die Spur des Otters verfolgen kann. Die Einkreuzung von Fox­hounds und Deerhounds sorgte dafür, dass der Otterhund ein so ausdauernder Läufer wurde, dass er einem Otter über Stunden folgen kann. Von schottischen Wasserhunden und verschiedenen Spanielarten erbte er zudem die Wasserfreude, so dass es ihm nichts ausmacht, dem Otter auch im feuchten Element nachzustellen. Nicht zuletzt vererbten ihm verschiedene Terrier- und Griffonarten unter seinen Vorfahren ein dichtes, wider­stands­fähiges und wasserabweisendes Fell, das ihn im Wasser gegen Auskühlung schützt.

Ausgewachsene Otterhunde erreichen eine Schulterhöhe von 60 (Hün­din­nen) bis 67 (Rüden) cm und ein Gewicht von 30-55 kg. Ihr mittellanges, starkes und etwas struppig wirkendes Haar weist die unterschiedlichsten Färbungen auf.

Was zeichnet den Otterhund aus?

Als ausgesprochener Meutehund braucht er eine Bezugsgruppe zum Wohlfühlen. Aufgrund dieser Eigenschaft lässt sich der Otterhund gut in eine Menschen-Familie integrieren. Er braucht eine klare Rangordnung, ist an­häng­lich und eigentlich immer vergnügt. Als wet­ter­fester, robuster Jagdhund gehört er jedoch nicht in eine Stadtwohnung, sondern braucht viel Platz, Auslauf und Beschäftigung.

Die Tatsache, dass der Fischotter 1976 in Deutschland und 1986 in Europa unter Naturschutz gestellt wurde, machte den Otterhund auf einen Schlag „arbeitslos“. Da es für alle anderen Tierarten bereits pas­sende Jagdhunde gab, wurden in den 1980er Jahren viele Otter­hund­meu­ten eingeschläfert und in der Folge nur noch wenige Otterhunde nach­ge­züch­tet. Heute zählt die Rasse mit maximal 1000 Tieren weltweit zu den be­dro­htes­ten Nutztierrassen.

Lebensraum

Haus- und Nutztiere

Haus- und Nutztiere hält sich der Mensch seit über 10.000 Jahren. Die ältesten sind Schaf, Ziege, Rind und Hund. Sie wurden zunächst als Nah­rungs­mit­tel- und Rohstofflieferanten genutzt. Die Zuchtwahl erfolgte seit jeher unter dem Gesichtspunkt der Optimierung bestimmter Zweck­be­stim­mungen.

Dabei spielte jedoch ursprünglich die An­pas­sung an regionale Standort­vor­aus­set­zungen eine wesentliche Rolle. So wurde in den norddeutschen Marschgebieten das Ostfriesische Milchschaf gezüchtet, während für die kargen Moor- und Heidelandschaften Schafrassen wie die Heidschnucke, die Skudde, oder das Rauhwollige Pommersche Landschaf bevorzugt wurden, und sich die Schafzüchter im Mittel- und Hochgebirge auf das Rhönschaf, das Bergschaf oder das Coburger Fuchsschaf konzentrierten. Dadurch entstand eine große Vielfalt regionaltypischer und standortangepasster Haustierrassen.

Mit dem Beginn der industriellen Land­wirt­schaft und der immer stärkeren Verein­heit­lichung der Produktionsformen verloren die regionalen Standortunterschiede an Be­deu­tung. Die Einführung der Massentierhaltung schaltete sie dann völlig aus. Die Haus­tier­zucht konzentrierte sich nun auf die Er­zeu­gung in sich völlig homogener und auf sehr spezielle Zwecke hin optimierter Rassen. Diese einseitig orientierte Zucht verursachte einen großen Verlust sowohl an Haustierrassen als auch an genetischer Vielfalt innerhalb der ver­blie­be­nen Rassen. Einige traditionelle Haus- und Nutztierrassen, wie z.B. das Deutsche Weideschwein, sind bereits ausgestorben.

Videos

Die Videos wurden dankenswerterweise gefördert von: